Kleiner Kirchenführer

Baubeschreibung

Das Kirchenschiff ist relativ schmal, der verhältnis­mäßig kleine Altarraum und der vordere Teil des Langhauses (bis zum 2. vorspringenden Mauerpfeiler) gehören zu dem neugotischen Bauteil, der hintere Abschnitt des Kirchenschiffs besitzt noch das Mauerwerk der ursprünglichen, spätgotischen Kirche.Daran schließen sich die völlig neugotisch umgestalteten Seitenkapellen an. Ein stark eingezogener Chorbogen trennt den vorderen Teil der Kir­che von dem Langhaus der ursprünglichen Kirche, er trägt ein Tonnengewölbe mit Netzrippen in etwas reicherer Figuration als in dem älteren Teil. Die alten Bauteile sind, wie an der äußeren, ohne Fuge durchgehenden Mauer zu erkennen ist, im 16.Jh. erbaut worden. Die verschiedenen Motive der Schlusssteine zeigen über dem Altarraum Maria mit dem Kind, im Kirchenschiff Wappenschilder (der Erzdiözese, des damaligen Erzbischofs Kardinal Ratzinger, des Herzogtums Bayern, der Grafschaft Haag, im hinteren Teil des Langhauses: Pe­likan, Kelch, Kreuz für Eucharistie und Erlösung). In den Kirchenfenstern sind Antikglasscheiben, nur in 2 Fenstern der Apsis, beiderseits des Altars, befinden sich noch die alten Glasmalereien: links der hl. Benno (Landespatron), rechts der hl. Korbinian (Patron des Bistums).

Die Einrichtung

Der Hochaltar (1879): in der großen Mittelnische die lebensgroße Figur der Muttergottes mit dem segnenden Jesuskind auf dem linken Arm; in den Seitennischen die Skulpturen des hl. Florian und hl. Sebastian. Zwischen diesen Figuren je ein Engel. Im Unterbau des Altars, beiderseits des vergoldeten, mit den Motiven von Brot und Wein (Ähre und Traube) verzierten Tabernakels Reliefbilder des Abendmahls und des Einzugs ins Gelobte Land. In der Mitte des nördlichen Seitenaltars die hl. Anna mit der zu ihren Füßen knieenden Tochter Maria, links von ihr die Figur des hl. Franz Xaver, rechts des hl. Aloisius. Davor steht an der Nordwand eine kleine Chororgel. Im südlichen Seitenaltar befinden sich 3 Heiligenfiguren: in der Mitte: hl. Joseph, links: hl. Leonhard, rechts: hl. Johannes Nepomuk, dazwischen je ein Engel. Der Zelebrationsaltar ist ein massiver "gotischer Steinaltar" aus handgebrannten Ziegeln, mit einer Marmorplatte. Die Kreuzwegtafeln: Holzreliefs in kräftigen Farbtönen stellen auf goldgekörntem Hintergrund den Leidensweg Jesu nach Golgota dar. Im Gewölbe des Kirchenschiffs hängt das große Kreuz mit der lebensgroßen Gestalt Jesu. In der südlichen Seitenkapelle befindet sich die ausdrucksstarke Gestalt des gegeißelten und dornengekrönten Heilands (Ecce homo). Der Taufstein in dieser Kapelle ist neueren Datums: in die Wand des achtseitigen Beckens aus hellem Marmor sind biblische Szenen (Paradies, Austreibung aus dem Paradies, Rebstock, Osterlamm, Taufe Jesu) und Texte der Taufliturgie eingemeißelt. An der Wand der nördlichen Seitenkapelle befinden sich die Ölbergfiguren, die in der Grotte an der Außenwand der Kirche den Brand heil überstanden haben. Diese Kapelle wird im Laufe des Kirchenjahres mehrmals umge­staltet. An den beiden Wänden des Langhauses stehen 2 neogotische Beichtstühle.

Unter der Orgelempore, in einer Nische an der Südwand des Schiffes hängt die Figur der auf Gewölk thronenden Maria mit Jesuskind in den Händen (sie kam von der Pfarrkirche Donauwörth über viele Stationen im Privatbesitz als Geschenk der Haager Frauen 1950 in die Kirche).

An der Nordwand unter der Orgelempore befindet sich eine große Steintafel mit der Darstellung der Muttergottes mit ausgebreiteten Armen, darunter die Namen der im I. und II. Weltkrieg Gefallenen der Haager Pfarrei mit der Inschrift: "Die Gefallenen mahnen uns zum Frieden" (um 1960).

An den Säulen sieht man 2 Heiligenfiguren: links den hl. Franziskus, rechts den hl. Antonius.

Die große Orgel wurde 1957 von der Familie Josef Zeilhuber aus Altstädten (ein gebürtiger Haager) gestiftet. Der Kirchturm steht in der Mittelachse der Kirche, spätgotisch, der Oberbau barock, mit Spitzhelm; 52m hoch.

Die Kirchturmuhr mit doppeltem Stundenschlag ist eine Rarität. In eichenen Glockenstuhl hängt das vierstimmige Geläut, das auf die Melodie des Gloriaanfangs gestimmt ist.

Glockengeläute der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Haag

Kleiner Kirchenführer

Die gedruckte Version des kleinen Kirchenführers finden Sie am Zeitschriftenstand in der Kirche (Preis: 50 Cent).